25 Jahre Gemeindemagazin "Beziehungsweise"

Am Anfang standen zwei eigenständige „Gemeindebriefe“: sowohl in Linz als auch in Unkel wurde unsere Gemeinde in unterschiedlichen Intervallen mittels relativ schlicht gehaltener Broschüren informiert, allerdings vorzugsweise über das, was im je eigenen Bezirk von Belang schien.


Zum Advent 1993 erschien dann erstmals "Beziehungsweise", ein bezirksübergreifendes Gemeindemagazin. Ein neues, relativ ungewöhnliches Format sollte Aufmerksamkeit erregen. Der Untertitel lautete: „Das Gemeindemagazin der Evangelischen Kirchengemeinde Linz-Unkel“. Also kein Brief mehr, sondern ein Magazin, das mehr liefert als nur einige wichtige Termine im eigenen Bezirk. Zukünftig sollten auch Hintergrundberichte und Aktuelles aus dem gesamten Gemeindeleben abgedruckt werden.

Ausgabe Nr. 1 von 1993


Der Name der Kirchengemeinde wurde vorweggreifend bereits um Unkel ergänzt, was dann im Jahr 2003 auch offiziell vom Presbyterium so beschlossen und von der Landeskirche genehmigt wurde. Das war 1993 natürlich der ziemlich aufgewühlten Gemeindesituation geschuldet. Es gab damals starke Tendenzen, den Bezirk Unkel/Rheinbreitbach abzuspalten von Linz und als eigenständige Kirchengemeinde zu gründen. Die Emotionen kochten hoch. Da löste schon allein der Name Linz bei manchen zwiespältige Gefühle aus.


Es etablierte sich ein 13 Personen umfassendes Redaktionsteam. Hier wurde lange überlegt, welchen Namen dieses neue Gemeindemagazin erhalten sollte. Die Beziehungen zwischen bestimmten Gruppen in der Gemeinde waren teilweise mehr als vergiftet. Wie lässt sich das in einem neuen, die Bezirke verbindenden publizistischen Organ abbilden? Und zwar so, dass alle Beteiligten damit leben können?


Heraus kam der Name Beziehungsweise, abgekürzt "bzw.". In der ersten Ausgabe noch mit zwei unmittelbar aufeinander zulaufenden spitzen Pfeilen versehen. Eine Art Logo, das sich in den nächsten Ausgaben immer wieder veränderte. In der zweiten Ausgabe bildeten drei Pfeile einen Kreis – drehte man sich in der Diskussion um die Zukunft der Gemeinde im Kreis? -, in der dritten Ausgabe drei auseinander driftende Pfeile – war es so, dass man keine gemeinsame Richtung mehr sah? -, in der vierten Ausgabe zwei Pfeile, die in zwei diametral gegensätzliche Richtungen wiesen … . Ab der darauf folgenden Ausgabe kamen diese Pfeile nicht mehr vor.

Heft 25, Dezember 1999


Die Situation in der Gemeinde hat sich natürlich auch in den Diskussionen im Redaktionsteam widergespiegelt. Oft haben wir miteinander gerungen, wie berichtet und was abgedruckt werden soll. Die meiste Arbeit hatte stets derjenige, der die Verantwortung für das Layout übernahm. In der zeitlichen Abfolge waren dies Jens Cjenek, Gerd Thurow, Dietrich Siedentop, Eugen Mayer und Udo Scheuer. Als Redaktionsleiter fungierte anfangs ein paar Jahre unser damaliger Presbyter Fred Höhns. Wesentlich war auch die Mitarbeit des ehemaligen Vikars der Gemeinde Friedemann Schmidt, der an Layout und Namensgebung entscheidend mitwirkte.

Heft 50 von 2006


Im Laufe der Zeit hat sich unser Gemeindemagazin nach und nach optisch und inhaltlich weiter verändert. Heute erstrahlt es mit vierfarbig gehaltenen Deckblättern, einem markanten Logo, das unsere christliche Kernbotschaft mit den geografischen Gegebenheiten verbindet, mit zweifarbigen Innenseiten, einer inhaltlich klar strukturierten Abfolge und einem sehr ansprechenden Layout. Seit zehn Jahren verantwortet dies mit großem Arbeits- und erheblichem Zeitaufwand Udo Scheuer. Immer wieder sprechen uns auch Nicht-Gemeindeglieder auf unser gelungenes Gemeindemagazin an. Dafür danke ich auch im Namen unseres Presbyteriums Udo Scheuer von ganzem Herzen - wie auch dem übrigen Redaktionsteam, dem außer den Pfarrern Michael Busch und Christoph Schwaegermann aktuell Leni Cress, Hans-Ulrich Reh und Jörg Treffert angehören.


Sie alle tragen dazu bei, dass wir mit unserem Gemeindemagazin das vielfältige Gemeindeleben abbilden können - die Vielzahl unterschiedlichster Veranstaltungen, die Aktivitäten der vielen Gruppen und Kreise, und auch den einen oder anderen Denkanstoß. Zusammen mit der Internetseite, die wir zeitgleich mit der Neugestaltung von Beziehungsweise 2014 auf einen aktuellen Stand gebracht haben, bieten wir vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten. Beide leben davon, dass sich Gemeindeglieder und Interessenten mit ihren Beiträgen und Anregungen einbringen.

Heft 75 von 2012


Heute sind wir froh, dass wir die Turbulenzen der 90er Jahre überstanden haben. Rückblickend denke ich, dass dies ohne Gottes klärenden, versöhnenden Geist schwer vorstellbar ist. Die Diskussion darüber, ob zwei überschaubar große Gemeinden in ihrer jeweiligen Eigenständigkeit überlebensfähig sind, ist längst von der rasant fortschreitenden Säkularisierung eingeholt worden.


Statt Zersplitterung in zwei kleine Gemeinden fusionierte unsere Trinitatis-Kirchengemeinde 2007 sogar mit der Ev. Kirchengemeinde Bad Hönningen. Wir hoffen, dass wir so zukünftig finanziell und pfarramtlich gut aufgestellt bleiben. Trotz aller Herausforderungen ist es uns gelungen, diesen Prozess konstruktiv zu gestalten und mehr und mehr auch zu einer Gemeinde zusammenzuwachsen. Alles in allem sind wir im Jahr 2018 eine lebendige evangelische Kirchengemeinde mit einem breiten Engagement zahlreicher ehrenamtlich Mitarbeitenden. Viele Menschen fühlen sich in Trinitatis gut aufgehoben. Das lässt auch unser Gemeindemagazin Beziehungsweise in seinen Ausgaben immer wieder erkennen. Schön, dass wir es haben.


Herzlichen Glückwunsch also zur 100. Ausgabe und einen großen Dank an alle, deren Beiträge, Ausgabe für Ausgabe, in Wort und Bild die Vielfalt unseres Gemeindelebens sichtbar machen!


Christoph Schwaegermann
Presbyteriumsvorsitzender

Das Jubiläumsheft - Nr. 100

 




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